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Winteräffli

Im November oder so hatte ich mich für einen Eisklettereinführungskurs beim SAC angemeldet. Ich war total unsicher, ob das eine gute Idee ist (Vorsteigen im Eis?! Absichtlich an den kältesten Ort gehen, den man finden kann?! Klingt eigentlich gar nicht nach mir.. aber jaja, öfters mal was Neues und comfort zone und so. Das kennt ihr ja langsam) und je näher der Termin rückte, desto nervöser wurde ich. Letztes Wochenende war es dann so weit.. Ganz ehrlich: Obwohl sich meine Befürchtungen mit der Kälte und dem Vorsteigen bestätigt hatten (Irgendwann hatte ich 9 Schichten Kleider an .. inkl. 2(!) Daunenjacken), war es das tollste Wochenende seit langem!

Es war wunderbar wieder mal in den Bergen zu sein, die Natur zu geniessen, neue Leute kennenzulernen und natürlich auch das Eisklettern selber. Wirklich, wirklich toll!

Aber Eins nach dem Anderen:

Erstmal musste ich das ganze Material in und an meinen Rucksack packen. (2 Tage vorher kam noch eine Mail, dass man Schneeschuhe mitbringen soll..)IMGP7908Das meiste Material hatte ich schon, aber die Eispickel, Schneeschuhe und Skistöcke musste ich mieten oder ausleihen. Falls ich das nochmal mache, würde ich evtl. auch richtige Eisklettersteigeisen mieten. Für den Anfang haben aber auch die Hochtouredinger funktioniert.

In Kandersteg gings dann mit der Seilbahn in die Höhe.IMG_20150124_103410 Nach ca. 30 Minuten laufen sahen wir unseren “Gegener” für den Tag:IMG_20150124_112023 IMG_20150124_125704Da durften wir dann, nach ein Bisschen Theorie, Toprope rumkraxeln und die Standardbewegung beim Eisklettern lernen. Lessons learned:

  • Die Pickel nicht zu doll festhalten, denn das gibt brutal kalte Finger (und ganz ganz fiesen Schmerz, wenn das warme Blut dann wieder reinläuft).
  • Wenn man sich mit aller Kraft am Pickel hochzieht, das Gesicht nach unten halten, für den Fall, dass das irgendwas nicht hält. (Das habe ich zum Glück nur theoretisch gelernt, die Dinger haben gehalten)
  • Man kann sich auch mal mit den Händen direkt am Eis festhalten (bei einer so-wenig-pickeleinsätze-wie-möglich-übung)

Am nächsten Tag gabs dann eine etwas steilere Wand:IMG_20150125_095444 IMG_20150125_143506Der Zustieg war lustig: Schlitten mieten, mit der Gondel hoch, ein Stück schlitteln, Schlitten im Wald verstecken, mit den Schneeschuhen zur Wand laufen. Am Abend konnten wir dann noch den Rest runterschlitteln.

Jedenfalls ging es dann darum das gelernte weiter anzuwenden und auch mal Vorzusteigen und Eisschrauben zu setzen. Nich gerade weniger beängstigend, wenn man weiss, dass das Eis auch einfach mal brechen kann oder der Eispickel rutschen kann. Lessons learned:

  • Das mit den Schneeschuhen ist ziemlich easy
  • Entgegen der Behauptung vom Bergführer können die Pickel doch runterfallen (ups..)
  • Ich habe ein ganz klein Bisschen weniger Panik beim Vorsteigen als früher
  • Verdammt ist das kalt da oben.

Als Schmankerl am Schluss konnten wir dann noch die ganze Wand im Nachstieg machen. Oben ist es ganz schön steil und ich hatte einen lustigen Cliffhanger-Moment, als mir beide Füsse weggerutscht sind und ich kurzfristig nur noch an den beiden Eispickeln gehangen bin 😀 Gott, war ich fertig, als ich da oben war 😀