Krönten
Inzwischen schon länger her, aber im September war ich noch auf dem Krönten. Erste Hochtour ohne viel erfahrenere Begleitung. Puh, wir waren schon etwas nervös. Ich jedenfalls schon. Das Ziel war nicht die Normalroute, sondern der Ostgrat. Schlussendlich wars anspruchsvoller, als ich erwartet habe, aber trotzdem die richtige Entscheidung. Nenn mich anspruchsvoll, aber die Normalroute (da sind wir wieder runter gekommen) wäre irgendwie langweilig gewesen. Wir waren aber wirklich gut vorbereitet. Ich hab mit Leuten geredet, die mich schon am Berg erlebt haben und die Route schon gemacht haben, hab mir von denen den Weg erklären und auf der Karte zeigen lasse und hab einige Tourenberichte gelesen und Fotos angeguckt. War wahrscheinlich etwas übertrieben, aber eben, erste wirklich selber geplante Tour. :-)
Auf der Kröntenhütte war ich vor Jahren schon zweimal. Damals zum Mehrseillängenklettern. An den Zustieg konnte ich mich aber noch vage erinnern. Es ist also immer noch weit und steil. Aber ich glaube, etwas fitter bin ich inzwischen doch geworden. Natürlicht machts das nicht direkt weniger anstrengend, aber immerhin schneller :-) Und schön ist auch immer noch:
Die Hütte selber wurde, seit dem ich letztes mal dort war, ziemlich aus- und umgebaut. Ziemlich luxuriös und vorallem riesig. Es war Sonntag Abend, also wars ziemlich leer, aber wenn das Ding voll ist, wärens mir glaub wirklich viel zu viele Leute.
Los gings dann früh am Morgen. Loslaufen mit Stirnlampe im Dunkeln. Die ersten Fotos, die nicht einfach schwarz sind, gabs hier:
Eine Sache, die ich aber auch (mal wieder) gemerkt habe: Man sollte die Berichte auf den Hütten immer etwas skeptisch betrachten. Wir hatten am Abend vor der Tour jemanden getroffen, den ich schon aus meinen Clean Climbing Kurs kannte und die an dem Tag auf dem Krönten war. Auf meine Nachfrage meinte sie, sie seien auch via Ostgrat da hoch und das der Grat total easy war und sie seien ohne Seil in einer halben Stunde da drüber… Ich began echt an mir zu zweifeln, als wir nach ca. 3 Stunden Kletterei, die ich ziemlich sicher nicht ohne Seil gemacht hätte, immer noch nicht über den Grat waren. Irgendwann auf dem Abstieg wurde uns dann klar, dass die wohl doch via Westgrat (die erwähnte Normalroute) da hoch sind. So macht auch einiges anderes aus der Erzählung viel viel viel mehr Sinn… (Vorallem, dass sie den gleichen Zustieg an dem Tag nochmal machen mussten zum zum Spannort zu kommen. Das geht gar nicht via Ostgrat)
Anyway, Das Ziel vom Grat ist das Eisfeld, dass man auf dem letzten Foto sieht. Endlich dort angekommen gabs erstmal was zu Essen (ich glaub ich hab noch nie so viel Schoggi aufs mal gegessen….) Dann hoch übers Eis. Ich war ehrlichgesagt schon lange nicht mehr auf steilem Eis und ich fands relativ beängstigend. Vorallem als rechts von uns ein verdammt grosser Stein plötzlich den ganzen Hang übers Eis runtergerutscht ist. Kurzer Blick nach oben: Nein, wir waren nicht so blöd, unter so einem Ding zu stehen. Gut :-)
Dann trifft man bald die Normalroute und ca. eine halbe Stunde und eine kurze Klettereinlage später dann Gipfel
Zusammengefasst: Tolle Tour. Ich hab stellenweise ziemlich gelitten, und ich würds jederzeit wieder machen 😀